Information zum Thema Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen

Die Mediennutzung im Alter von 0 bis 16 Jahren birgt verschiedene Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Zu früher oder übermäßiger Medienkonsum hat negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit, die Sprachentwicklung und das Sozialverhalten. Besonders in jungen Jahren besteht die Gefahr, dass Bildschirmmedien reale Erlebnisse und wichtige Lernprozesse ersetzen. Darüber hinaus können Kinder und Jugendliche durch unkontrollierten Zugang zu Internetinhalten mit Gewalt, Mobbing oder unrealistischen Schönheitsidealen konfrontiert werden, was ihr Selbstbild und ihr psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Ein bewusster und altersgerechter Umgang mit Medien ist deshalb entscheidend.

  1. Suchterzeugende Designs:
    Social Media Plattformen und Spiele nutzen manipulative Gestaltungsmuster (sog. Dark Patterns), die das Nutzungsverhalten gezielt steuern und Suchtverhalten fördern. Laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und einer Krankenkasse zeigt bereits ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen ein riskantes Nutzungsverhalten.
  2. Psychische Belastungen:
    Empfehlungsalgorithmen fördern Inhalte, die unrealistische Schönheitsideale und Lifestyles propagieren. Dies führt häufig zu Selbstzweifeln, Depressionen und Essstörungen.
  3. Glücksspielähnliche Elemente:
    Funktionen wie „Likes“ und „Streaks“ aktivieren Belohnungssysteme im Gehirn und fördern exzessive Nutzung, die zu Lasten von Schlaf, Bewegung und Entwicklungsaufgaben geht.
  4. Cybermobbing:
    Social Media Plattformen sind häufig Schauplätze von Cybermobbing, bei dem Kinder gezielt angegriffen und ausgegrenzt werden- mit dauerhaften Folgen für ihre psychische Gesundheit.
  5. Cybergrooming:
    Social Media bietet Tätern ein einfaches Zugangstor zu Kindern. Sie werden sexuell belästigt oder der Kontakt zu ihnen wird gezielt zu sexuellen Zwecken aufgebaut.
  6. Jugendgefährdende Inhalte:
    Plattformen sind nicht in der Lage, problematische Inhalte wie Gewalt, Kriegsverherrlichung, Selbstverletzungsanleitungen, pornografisches Material und extremistische Propaganda zuverlässig zu filtern.
    Gibt es vom Elternhaus aus keine kontrollierte und sinnvolle Mediennutzung, kann eine erfolgreiche ergotherapeutische Behandlung praktisch nicht erfolgen.

Sollten sie beim Thema Mediennutzung Beratungsbedarf haben, wenden sie sich gerne an uns.

Wir behalten uns vor, bei inadäquater, nicht altersgemäßer Mediennutzung die Therapie abzubrechen.

Quellen UKE, Hamburg Paschke et al.
Marc Pfeiffenberger Ergotherapie und Team

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